Konversion in Mannheim
Foto: Stadt Mannheim, Fachbereich Presse und Kommunikation
Christian Specht, Oberbürgermeister der Stadt Mannheim:
"Im Jahr 2010 stellte sich das Freiwerden der Flächen im Umfang von über 500 ha durch den Abzug der amerikanischen Streitkräfte gleichermaßen als besondere Herausforderung und Chance für die Stadtentwicklung mit immensem Potenzial dar. Schnell war klar, dass Mannheim diese Mammutaufgabe zeitlich und konzeptionell äußerst ambitioniert und auf einem ungewöhnlichen Weg angehen wird. „1000 Ideen“ der Bürgerinnen und Bürger und die „Weißbücher“ standen am Beginn, um bürgerschaftliche Impulse und Investorenkonzepte in städtebauliche Planungen zusammen zu führen und darauf basierende Beschlüsse des Gemeinderates zu fassen. Konflikte wurden durch die eigens eingerichtete Projektgruppe Konversion zielgerichtet moderiert und gelöst. Die entsprechenden Flächen wurden durch die stadteigene Projektentwicklungsgesellschaft erworben, entwickelt und erfolgreich vermarktet. Die damals sehr ambitionierte Prognose lautete, dass dieser Prozess etwa 20 Jahre in Anspruch nehmen wird.
Nach bereits fünfzehn Jahren können wir festhalten, dass wir das selbstgesteckte ambitionierte Ziel sogar übertroffen haben. Wir blicken zurück auf die sensationelle 2. Bundesgartenschau in Mannheim, die ehemaligen Enklaven sind zum Großteil schon wieder Teil des Stadtgefüges geworden, wir konnten äußerst wichtige Impulse insbesondere im Wohnungsbau setzten und die letzten Bausteine sind in Umsetzung bzw. kurz vor der Realisierung.
Die Erwartungen an die Impulse für Stadtentwicklung von damals haben sich vollumfänglich erfüllt."
Wissenswertes über die Stadt Mannheim
Mannheim ist das wirtschaftliche Zentrum der Metropolregion Rhein-Neckar, mit rund 2,4 Mio. Einwohnern und 792.000 Beschäftigten der siebtgrößte Ballungsraum Deutschlands.
Mannheim ist mit 326.010 Einwohnern (am Ort der Hauptwohnung, 31.12.2021) und einer Größe von 145 Quadratkilometern die drittgrößte Stadt in Baden-Württemberg. Von 2018 bis 2021 ist die Einwohnerzahl um 4,7 Prozent gewachsen.
72 Prozent der Mannheimer Beschäftigten arbeiten im Dienstleistungssektor. Die traditionellen Schwerpunkte des siebtgrößten Wirtschaftsstandorts in Deutschland liegen in der chemischen Industrie, der Elektrotechnik sowie im Maschinen- und Anlagenbau. Stark vertreten sind Zukunftsbranchen wie Biotechnologie, Informationstechnologie, Medizintechnik und Branchen der Kreativwirtschaft.
Die Konversionsliegenschaften in Mannheim haben eine Fläche von insgesamt 510 Hektar. Davon haben die US-Streitkräfte rund 293 Hektar freigemacht. Die Rückgabe der Coleman Barracks wurde verschoben, da die US-Streitkräfte weiter militärischen Bedarf an der Liegenschaft haben.
Da das Straßennetz in der Innenstadt gitterförmig angelegt ist, wird Mannheim als "Quadratestadt" bezeichnet. Die Bürger Mannheims sprechen von der ganzen Innenstadt als "die Quadrate" und suchen zum Beispiel nach D6, 21 statt Straßennamen.