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Konversionsflächen in Schwetzingen: Große Beteiligung beim zweiten Bürgerdialog

Am 19. Juni 2017 hat die Stadt Schwetzingen im Palais Hirsch zum zweiten Bürgerdialog eingeladen. Die Teilnehmer bekamen Einblick in die Entwurfsarbeit der Planer und konnten Ideen für die Entwicklung des neuen Quartiers einbringen.

Oberbürgermeister Dr. René Pöltl begrüßte rund 60 Bürgerinnen und Bürger, um über die Zukunft der Tompkins Barracks und der Kilbourne Kaserne zu diskutieren. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) als Eigentümerin der Konversionsliegenschaften nahm an der Veranstaltung teil. Zu Beginn präsentierte Stefan Kornmann vom Frankfurter Büro Albert Speer + Partner (AS+P) verschiedene Varianten des Planungskonzepts und stellte den aktuellen Stand der Untersuchungen vor. In drei Arbeitsgruppen hatten interessierte Teilnehmer dann die Gelegenheit, sich mit den Planern auszutauschen und Ideen zu entwickeln. Die Anregungen sollen wenn möglich in das Konzept einfließen.

Bürger - beim Pinnen. Foto: Stadt Schwetzingen

Machbarkeitsstudie für die US-Konversion

Im Sommer 2016 hatten die BImA und die Stadt Schwetzingen gemeinsam das Frankfurter Büro AS+P mit der Erstellung einer Machbarkeitsuntersuchung für die Tompkins Barracks, die Kilbourne Kaserne und angrenzende städtische Flächen beauftragt. Mit dieser Studie soll eine Perspektive für die künftige Nutzung und Gestaltung des Gebiets erarbeitet werden. Die rund 52 Hektar große Fläche bietet ein bedeutendes Entwicklungspotenzial für Schwetzingen.

Was ist machbar, welche Rahmenbedingungen sind zu beachten? Eine starke Einschränkung ist die Lärmbelastung durch zwei Bahnlinien im Osten und Westen, durch die Bundesstraße 535 im Süden und durch die Friedrichsfelder Landstraße (L 597), die das geplante Wohngebiet durchquert. Vom Industriegebiet „Jungholz“ im benachbarten Plankstadt geht außerdem Gewerbelärm aus. Zu den Bahnlinien und zum Industriegebiet hin können zwei acht und zehn Meter hohe Wallanlagen eine ausreichende Lärmabschirmung gewährleisten und zur Bundesstraße eine vier Meter hohe Schallschutzwand. Die Landesstraße könnte zur verkehrsberuhigten Zone zurückgebaut werden.

Das vorgeschlagene Planungskonzept sieht einen großen Teil der Flächen als Wohngebiet beidseitig entlang der Friedrichsfelder Landstraße vor. Auch die denkmalgeschützten früheren Mannschaftsgebäude der Tompkins Barracks können zu Wohnraum umgenutzt werden. Je nach Planungsvariante sind in dem Areal etwa 500 bis 650 Wohneinheiten möglich. Die Machbarkeitsstudie untersucht auch, wie der Lärmschutzwall für innovative Wohnformen wie Wohnen im Wall oder Terrassenwohnungen sinnvoll genutzt werden kann. Die Terrassenwohnungen könnten sich zum Wohngebiet hin orientieren, zur Bahn hin könnten sie abgeschirmt werden durch Garagen.

Das Gebiet birgt ein hohes Potenzial an ökologisch wertvollen Sandmagerrasen- und Magerwiesenflächen mit seltenen Tier- und Pflanzenarten. Östlich des Wohngebiets ist daher eine breite Grünzone mit Flächen für Naturschutz, Freizeit und Landwirtschaft geplant.

Der Gemeinderat soll noch im Herbst einen Grundsatzbeschluss zur Bebauung der ehemaligen US-Kasernen Kilbourne und Tompkins fassen.

Rahmenplanvarianten. Foto: Stadt Schwetzingen

Laden Sie sich hier die Broschüre zum zweiten Bürgerdialog zur US-Konversion herunter.