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Mit 20.000 Einwohnern zur Großen Kreisstadt

Obwohl Schwetzingen als Große Kreisstadt mit über 20.000 Einwohnern ein sehr attraktiver Wohnort ist, ist bereits jetzt eine Abwanderung zu bemerken, da neue Flächen für den weiteren Ausbau fehlen.

Entwicklung der Einwohnerzahl

Die Entstehung Schwetzingens geht auf das 8. Jahrhundert zurück, aber es dauerte beinahe noch ein Millennium, bis die Bevölkerung 1.000 Menschen zählte. Seither ist die Stadt stetig gewachsen und hatte bereits um das Jahr 1900 über 6.000 Einwohner. Im Jahr 1992 überschritt die Einwohnerzahl die wichtige Marke von 20.000, wodurch Schwetzingen am 1. April 1993 zur Großen Kreisstadt wurde.

Die Stadt konnte, dank ihres hohen Lebensstandards und entgegen des bundesweiten Trends, auch im 21. Jahrhundert ein Bevölkerungswachstum verzeichnen. Gegenwärtig leben 21.871 Menschen in Schwetzingen. Die höchste Bevölkerungszahl wurde allerdings mit 22.732 Einwohnern schon im Jahr 2002 erreicht – seither hat sich der Trend umgekehrt.

Jahr

Einwohnerzahl

 

Jahr

Einwohnerzahl

1900

6.432

 

1992

20.617

1925

9.341

 

1998

21.872

1939

10.983

 

2002

22.732

1950

14.068

 

2007

22.159

1985

17.933

 

2011

21.911

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

Schwetzingen verliert seine Bevölkerung

Woran diese Abwanderung liegt, zeigt das Pendlersaldo der Stadt – als einzige Gemeinde in der Metropolregion Rhein-Neckar pendeln deutlich mehr Menschen zum Arbeiten in die Stadt (2.582 im Jahr 2005) als in die Nachbargemeinden auspendeln (732 im selben Jahr). Ein Grund dafür ist der Mangel an geeigneter Wohnfläche vor Ort.

Der Wohnraum in Schwetzingen ist sehr knapp – viele Menschen, die hier arbeiten, pendeln täglich (Foto: epSos.de, CC BY 2.0)

Somit kann die Stadt kaum davon profitieren, dass sie das Mittelzentrum für ein direktes Einzugsgebiet von mehr als 110.000 Menschen ist. Ganz im Gegenteil verliert sie zunehmend ihre Einwohner, wie Oberbürgermeister René Pöltl betont: „Weil wir tatsächlich bis zum heutigen Tag keine Entwicklungsflächen mehr hatten, sind viele in die Nachbargemeinden gezogen, die Wohngebiete entwickelt haben. Wir haben in den letzten zehn Jahren 1.000 Einwohner verloren.“

Ohne geeignete Maßnahmen zur Stabilisierung der Einwohnerzahl wird die Bevölkerung von Schwetzingen bis zum Jahr 2028 erneut unter die Marke von 20.000 fallen – mit unabsehbaren Folgen für den Status der Großen Kreisstadt. Die Stadt hat daher Anfang 2012 einen Kooperationsvertrag mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben geschlossen, um gemeinsam die zügige Entwicklung der Konversionsfläche „Kilbourne Kaserne“ voranzutreiben.

  Video: Der Schwetzinger Oberbürgermeister René Pöltl spricht über den Mangel an   Wohnraum in seiner Stadt

Flächenbedarf für die Stadtplanung

Die Gesamtfläche der Stadt Schwetzingen von 2.163 Hektar besteht zu 36 Prozent aus Waldflächen (775 Hektar) und zu 27 Prozent aus Landwirtschaftsflächen (578 Hektar). Damit entfallen lediglich 810 Hektar auf andere Nutzungsarten, wovon vor allem die Verkehrsfläche mit 12 Prozent (267 Hektar) und die Siedlungsfläche mit 19 Prozent (416 Hektar) der Gesamtfläche zu nennen sind.

Innerhalb dieser Siedlungsfläche werden nur 175 Hektar als Wohnfläche genutzt. Die Gewerbeflächen der Stadt beschränken sich auf 39 Hektar. Im Vergleich dazu fallen die Konversionsareale „Tompkins Barracks“ mit 36 Hektar und „Kilbourne Kaserne“ mit 5 Hektar sehr stark ins Gewicht. Diese beiden Flächen sollen eine zentrale Rolle bei der zukünftigen Gestaltung Schwetzingens spielen.

Der Blick auf die Flächennutzung der vergangenen 20 Jahre macht das sehr deutlich. Einerseits wird daraus der wirtschaftliche Strukturwandel der Region – weg von der Landwirtschaft, hin zu anderen Nutzungsarten – ersichtlich. Andererseits wird anhand dieser Zeitreihe aber auch klar, dass die Stadt wenig Spielraum für eine ihre städtebauliche Entwicklung hat und auf die Erschließung der Konversionsflächen angewiesen ist.

Nutzungsart (Auswahl)

1992

2000

2008

2011

Wohn- und Gewerbefläche

14,5

15,1

18,5

19,3

Verkehrsfläche

8,8

9,1

12,8

12,3

Landwirtschaftsfläche

33,9

32,3

26,9

26,7

Waldfläche

35,5

35,8

35,7

35,8

Erholungsfläche

3,6

3,8

2,0

1,8

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg (alle Angaben in Prozent)

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Infografik Übersicht Konversionsflächen

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