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Patrick-Henry-Village wird Modell für die „Wissensstadt von Morgen“

07. September 2016. Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) in Heidelberg wird für das ehemals von den US-Streitkräften genutzte Patrick-Henry-Village eine Zukunftsvision unter dem Motto „Wissen I schafft I Stadt“ entwickelt. In drei Bürgerforen am 23. September 2016, 12. Dezember 2016 sowie am 29. März 2017 werden die Ergebnisse aus dem Prozess vorgestellt.

Unter dem Leitmotto „Wissen | schafft | Stadt“ findet derzeit die „Planungsphase Null“ statt.
In einem moderierten Dialog zwischen Bürgern, Wirtschaftsvertretern, Architekten, Stadtplanern, Verwaltung und Politik werden für verschiedene Themenbereiche innovative Entwicklungsideen, Modelle und Szenarien entwickelt. Das international renommierte Architekturbüro KCAP Architects & Planners aus den Niederlanden wird diese unter dem Städtebauexperten Kees Christiaanse bis März 2017 zu einer Entwicklungsvision zusammenführen. Auf dieser Basis können die politischen Gremien die zukünftige Entwicklung der Fläche festlegen. Die Beauftragung der IBA erfolgte durch die Stadt Heidelberg. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) als Eigentümerin der Liegenschaften unterstützt das Projekt und nimmt an den Veranstaltungen teil.

Ein Standort mit besonderen Herausforderungen

Das Patrick Henry Village ist mit knapp 100 Hektar fast so groß wie die Heidelberger Altstadt. Als größte Konversionsfläche Heidelbergs bietet es viel Entwicklungspotenzial, birgt aber auch besondere Herausforderungen. Denn das Areal ist weiter von der Innenstadt entfernt und räumlich isolierter als die anderen ehemaligen US-Militärflächen. Die bis zu 8.000 im Patrick-Henry-Village lebenden Amerikaner verfügten dort über Einkaufsmöglichkeiten, Sportstätten, Arztpraxen, ein Kino, Kindergärten und Schulen. So entstand eine eigenständige Siedlung, die überwiegend direkt über Lieferungen aus den USA versorgt wurde. Zurzeit wird das Patrick-Henry-Village noch als Erstregistrierzentrum für Flüchtlinge genutzt. Künftig soll hier ein Modell für die „Wissensstadt von Morgen“ entstehen.

Die Internationale Bauausstellung Heidelberg hat von Juni bis September 2016 vier Auftaktworkshops durchgeführt, bei denen für verschiedene Themen erste Entwicklungsszenarien für das Patrick-Henry-Village entworfen wurden.

Am Freitag, 23. September 2016 ab 18 Uhr werden im zweiten Bürgerforum zum Patrick-Henry-Village im Dezernat 16, Emil-Maier-Straße 16 in Heidelberg, die Ergebnisse aus den ersten beiden Arbeitsgruppen vorgestellt. Das Team rund um Winy Maas (Architekturbüro MVRDV, Rotterdam) hat sich unter dem Thema „Wissenschaft I Wirtschaft I Wohnen“ damit befasst, wie Wissenschaft und Wirtschaft sich im Patrick-Henry-Village gemeinsam verorten können. Das Team um Carlo Ratti (MIT Department of Urban Studies and Planning, Cambridge, USA) hat unter dem Titel „Vernetzung I Infrastruktur“ herausgearbeitet, wie sich die „Wissensstadt von Morgen“ intern und mit der Region so attraktiv vernetzen lässt, dass sie ein vorausschauender Ort zum Leben und Arbeiten wird.

Luftbild Patrick Henry Village. Fotograph: Kay Sommer.

Was ist die IBA Heidelberg?

IBA – das steht kurz für Internationale Bauausstellung. Bei einer IBA wird in einem Projektzeitraum von bis zu zehn Jahren live erforscht, wie die Stadt der Zukunft aussehen kann: Wie wohnen und arbeiten, lernen und bewegen wir uns in der Stadt in 20 Jahren? Unter dem Leitthema „Wissen | schafft | Stadt“ ist die IBA in Heidelberg von 2012 bis 2022 in der gesamten Stadt aktiv. In dieser Zeit initiiert, evaluiert und realisiert die IBA Prozesse und Bauprojekte rund um das Thema "Wissensgesellschaft“.

Weitere Informationen finden Sie unter www.iba.heidelberg.de  und unter www.heidelberg.de/Konversion.