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Theater auf ehemaligen militärischen Flächen in der Metropolregion Rhein-Neckar

27. Juni 2014. Eine Übernachtung in einem Ufo in einer verlassenen Stadt oder eine Tanz-Performance auf einem ehemaligen Krankenhausgelände der US-Armee: Im Sommer 2014 kann man die Konversionsflächen in der Metropolregion Rhein-Neckar auf eine ganz andere Art kennenlernen. In Mannheim ermöglichte die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) dem Festival „Theater der Welt“, das Benjamin-Franklin-Village und die Sullivan Barracks als Spielort zu nutzen. In Heidelberg gibt es den Sommer über auf dem Gelände des ehemaligen US-Hospitals eine Reihe weiterer Kulturveranstaltungen, die vom Theater und Orchester Heidelberg sowie der costa compagnie Hamburg mit Unterstützung der BImA veranstaltet werden.

Teil des Audio-Walks auf dem Gelände des US-Hospitals.

Konversion trifft Kultur

Im Rahmen des Festivals „Theater der Welt“ fand in Mannheim ein Teil des Projektes „Hotel Shabbyshabby“ auf den Konversionsflächen statt. Wer rechtzeitig gebucht hatte, konnte in einem von 22 eigens errichteten „Zimmern“ an ungewöhnlichen Orten in ganz Mannheim übernachten. Darunter waren drei Schlafmöglichkeiten im Benjamin-Franklin-Village und den Sullivan Barracks. Diese befanden sich in einem UFO, das in der Kaserne gelandet war, in der Sports Arena und im ehemaligen Burger King.

Das Logo des Theaters und Orchesters Heidelberg

Perfekter Ort für eine Kooperation von BImA sowie dem Theater und Orchester Heidelberg

Das Theater und Orchester Heidelberg bespielt über zwei Spielzeiten hinweg mit einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm bis Oktober 2014 das Gelände des ehemaligen US-Hospitals in Heidelberg Rohrbach. Die rund zehn Hektar große Fläche wurde im September 2013 an die BImA zurückgegeben. „Schnell waren sich das Theater und die BImA einig, dass sich das Hospital perfekt für die geplante Kooperation eignet“, so Holger Schultze, Intendant des Theaters und Orchesters Heidelberg.

Die Künstler der freien Hamburger Gruppe „costa compagnie“ beschäftigten sich im Auftrag des Theaters bereits im Vorfeld mit der Geschichte der ehemaligen US-Fläche und führten unter anderem Interviews mit ehemals in Heidelberg stationierten Soldaten und ihren Familien. Diese Interviews fanden sowohl in Heidelberg als auch direkt in den USA statt. Dorthin war eine Gruppe von Künstlern Anfang 2014 aufgebrochen, um unmittelbar vor Ort zu recherchieren. Ein Ergebnis der Reise ist ein Audio-Walk über das ehemalige US-Hospital, der bereits Mitte Juni seine Premiere erlebte. In diesem erfahren die Besucher per MP3-Player die Geschichte der Menschen, die auf dieser ehemaligen US-Liegenschaft lebten und arbeiteten.

Einzigartige Aufführung auf ehemaliger US-Militärfläche

Höhepunkt des von der BImA unterstützen Kulturevents im Sommer 2014 ist die Uraufführung der Tanz-Performance „Conversion_1“, die vom 9. bis 13. Juli zu erleben ist. Geplant ist eine spannende Auseinandersetzung mit den ehemaligen US-Standorten in Heidelberg. Als künstlerische Mittel werden sowohl Tanz, Text, Video und Ton eingesetzt.

Die zweite und letzte Chance, diese einzigartige Aufführung und den Audio-Walk auf einer ehemaligen US-Militärfläche zu besuchen, besteht vom 3. bis 5. Oktober nach der Sommerpause des Theaters. „Bei diesem großen Abschlussevent werden eine Vielzahl an weiteren spannenden Veranstaltungen des Theaters und Orchesters Heidelberg gezeigt. Dabei kommen Film, Tanz, Schauspiel und Musik an den ungewöhnlichsten Orten, die das ehemalige Militärkrankenhaus zu bieten hat, zum Einsatz“, berichtet Holger Schultze. Im kommenden Jahr werden dann die Ergebnisse des von der Stadt in Abstimmung mit den Bürgern und der BImA ausgelobten städtebaulichen Ideenwettbewerbs das Geschehen auf dem US-Hospital bestimmen.