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Bewertung: Modus Consult / Thomas Schüler / Faktorgrün

Der Entwurf betont den bestehenden Exerzierplatz und setzt auf weitestgehenden Bestandserhalt. Insofern kommt der Entwurf den Vorgaben nach. Durch den Abbruch des ehem. Kreiswehrersatzamtes gelingt dem Verfasser die Integration des Neubaugebiets in die Bestandsbebauung im Osten an der Badener Str.
Der Exerzierplatz wird zudem ergänzt durch zusätzliche kammartige Nord-Süd-Strukturen, die das Quartier weiter auflockern. Zu der gewünschten Verbindung zum Neckar macht der Verfasser keine Aussagen.
Die Stadtvillen bilden eine lockere Umrahmung des Exerzierplatzes und betonen somit die Platzstruktur ohne sie zu sehr einzuengen. Die Bebauung in diesem Bereich wirkt im Vergleich zu den Bestandsgebäuden östlich und westlich des Exerzierplatzes aber zu monumental. Der Platz erhält hierdurch eine ungünstige Binnenlage, was durch die Stellplätze in den Zugängen zum Platz noch verstärkt wird.


Das Modell der Einreichung von Modus Consult / Thomas Schüler / Faktorgrün

Die Zufahrt zum Quartier erfolgt über den östl. Badener Platz, was ggf. die vorhandene problematische Verkehrssituation weiter verschärfen könnte.
Durch den hohen Anteil an oberirdischen Parkierungsflächen werden die Grünräume insgesamt abgewertet. Hier bleibt der Entwurf nähere Antworten schuldig.
Der Verfasser weist in seinem Entwurf differenzierte Lösungen für den geforderten Nutzungsmix aus (z. B. Einzelhandelsflächen im Nord-Osten) und bietet für die geforderten Wohnungsformen vielfältige Lösungsmöglichkeiten in unterschiedlichen Gebäudetypologien an. Auch dem Angebot an Einfamilienwohnen (EFH, DH, RH) wird in hohem Maße Rechnung getragen. Im Grenzbereich zur der südlich gelegenen gewerblichen Nutzung überzeugen die EFH-Strukturen allerdings nicht. Die Erreichbarkeit zu den rückwärtig gelegenen EFH wird durch kurze Stichstraßen nicht zufriedenstellend gelöst.

Das großzügige Angebot an Wohnraum wirkt sich durch eine hohe Flächeneffizienz nicht negativ auf die Wahrnehmung der Dichte aus, insofern gelingt dem Verfasser ein ausgewogenes Verhältnis von Quantität und Qualität. Der Entwurf überzeugt vor allem im Umgang mit dem Bestand und in weiten Teilen auch bei der Integration in das Umfeld, zeigt aber Schwächen beim Umgang mit dem ruhenden Verkehr und in verschiedenen städtebaulichen Fragen.