Campbell Barracks und Mark-Twain-Village

Die Campbell Barracks und das Mark Twain Village in der Heidelberger Südstadt haben eine Gesamtfläche von 41,1 Hektar. Davon wurden rund 38,6 Hektar im Rahmen der Erstzugriffsoption an die Stadt Heidelberg und das Heidelberger Bündnis für Konversionsflächen/MTV Bauen und Wohnen GmbH & Co. KG verkauft. 

Die Stadt Heidelberg hat die Flächen erworben, die heute öffentlich genutzt werden, also Straßen und Wege, den Paradeplatz, sonstige Grün- und Freiflächen sowie die ehemalige High School, die Kommandantur, die Generalsvilla, die Chapel und die ehemaligen Stallungen.

Die Wohnbauflächen des Mark Twain Village (MTV) wurden von der Heidelberger MTV-Bündnis für Wohnen GmbH und Co KG, einer Tochtergesellschaft der Stadt Heidelberg und der Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz (GGH), ihrerseits Tochter der Stadt Heidelberg, gekauft. Dort wird das wohnungspolitische Konzept in Zusammenarbeit mit dem „Bündnis für Konversionsflächen“ umgesetzt. Im Bündnis haben sich auf Initiative von Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner zwei genossenschaftlich organisierte Banken, zwei Wohnungsbaugenossenschaften und die städtische Wohnungsbaugesellschaft GGH zusammengeschlossen.

Die Entwicklungsgesellschaft Campbell Barracks mbH, ebenfalls eine städtische Gesellschaft, hat einen Großteil des denkmalgeschützten Ensembles der ehemaligen Campbell Barracks erworben.

Im November 2016 haben die BImA und das Amt für Vermögen und Bau Baden-Württemberg den Kaufvertrag für das ehemalige NATO-Hauptquartier unterzeichnet. Damit sind die Campbell Barracks komplett verkauft. Die 2,4 Hektar große Liegenschaft wird dem Landeskriminalamt Mannheim/Heidelberg und dem Verkehrskommissariat Heidelberg zur Verfügung gestellt. Nun können mehrere bisher in der Region verteilte Standorte mit insgesamt rund 500 Mitarbeitern in den Campbell Barracks konzentriert werden.

70 Prozent preiswerter Wohnraum

Bereits im Sommer 2016 konnten in renovierte Wohnungen im südöstlichen Bereich die ersten Bewohner einziehen. Bis 2027 soll die Gesamtgebietsentwicklung abgeschlossen sein. Durch Neubau und Sanierung entstehen auf den Flächen des Mark-Twain-Villages und der Campbell Barracks rund 1.500 Miet- und Eigentumswohnungen. 70 Prozent davon sollen nach dem wohnungspolitischen Konzept der Stadt Heidelberg als preiswerter Wohnraum für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen angeboten werden. Mit fünf Baugruppen hat die Stadt auch besondere besondere Wohnformen gefördert. Ein großer Teil der Wohnungen ist bereits fertig gestellt und bezogen

Die Julius-Springer-Schule aus der Südstadt hat im September 2017 ihr neues Domizil in der ehemaligen US-Schule bezogen. Das Nahversorgungszentrum an der Rheinstraße wurde 2019 eröffnet. In dem Gebäude befinden sich auch ein Pflegeheim, Arztpraxen und Büros. In einem sanierten Gebäude ist übergangsweise eine Montessori-Kindertagesstätte untergebracht, die später auf die Konversionsfläche "US-Hospital" umziehen soll. Das Gebäude soll anschließend von einer anderen KiTa genutzt werden. In der ehemaligen US-Army-Chapel wurde das Bürgerzentrum für die Südstadt eingerichtet.

Das Projekt "der Andere Park" wurde in das Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ aufgenommen und mit 5,9 Millionen Euro gefördert. Auf sieben Hektar Fläche ist ein Park mit großen Spielflächen und Plätzen entstanden, in den historische Artefakte integriert wurden, die an die militärische Nutzung des Areals erinnern. 

Im ehemaligen NATO-Hauptquartier und drei Nebengebäuden ist im Sommer 2022 die Kriminal- und Verkehrspolizei in Betrieb gegangen.

Die historische und weitgehend denkmalgeschützte Bausubstanz der Campbell Barracks wird unter anderem von der privaten praxis Hochschule und dem Kulturhaus Karlstorbahnhof genutzt. Darüber hinaus sind ein neues Zentrum für die Kultur- und Kreativwirtschaft und Flächen für Büronutzung vorgesehen.