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Hirner & Riehl Architekten und Stadtplaner

Wettbewerb Hammonds Barracks Mannheim


LAGEPLAN GESAMTKONZEPT 1:1000

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RÄUMLICHES KONZEPT 1:5000

Entwurfsidee/Städtebau

Ordnung in der Viellfalt:
Wir stellen uns ein Quartier vor, das unterschiedlichste Lebensmodelle in einem gut strukturierten Umfeld ermöglicht. Dafür schlagen wir vor, die alten Kasernenbauten im Wesentlichen zu erhalten und in neue Nutzungen zu überführen; diese mächtigen Häuser prägen das Quartier, geben ihm den Namen und schaffen Identität. Überdies sind sie solide gebaut und durchaus umbaufähig. Moderne Zubauten – auch als Lärmschutz- schließen zur Seckenheimer Landstraße und verweisen auf die neue Nutzung.

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NUTZUNGSKONZEPT 1:5000

Diese Struktur ergänzen wir durch eine Wohnbebauung unterschiedlicher Dichte, die vielfältigste Wohnformen ermöglicht. Vom freistehenden Einfamilienhaus über Reihenhäuser bis zum kleinteiligen Geschosswohnungsbau (z.B. für Baugruppen oder Mehrgenerationenwohnen) finden sich vielfältige und variable Bauformen, die sich den unterschiedlichsten Bedürfnissen problemlos anpassen können. So können z.B. die Grundstücke für die Einfamilienhäuser nach Bedarf flexibel parzelliert werden; damit können im gleichen Straßenabschnitt auch Doppelhäuser oder 3-Spänner realisiert werden. Entsprechende Regeln über Baugrenzen, Geschossigkeit, Dachform und Grundstücksbreite ordnen diese Vielfalt zu einem einheitlichen Gesamtbild. An den Rändern des Quartiers wird diese Bebauung durch Geschosswohnungsbau bzw. Reihenhäuser begrenzt.

Integration in das Stadtgefüge
Bis vor nicht allzu langer Zeit waren die „Hammonds Barracks“ ein Ort, der als nicht zu betretender Fremdkörper einen nicht unwesentlichen Teil des Stadtgefüges besetzt hielt. Durch entsprechende Führung der Erschließungsstraßen und durch Öffnung an den Rändern machen wir das neue Quartier für die Nachbarn sichtbar, begeh- und erfahrbar, damit die neuen Häuser und Bewohner nicht als Fremdkörper sondern als positive Ergänzung gesehen werden.

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VERKEHRSKONZEPT 1:5000

Nutzungskonzept

In den Kasernenbauten stellen wir uns ein Kreativquartier vor, eine Mischnutzung aus Wohnen und Arbeiten um einen begrünten Innenhof herum; Start-up’s, kleine Handwerksbetriebe und Manufakturen, Dienstleister und die vielumworbenen sogenannten „Kreativen“, aber auch Familien und Menschen, die in unterschiedlichsten Wohnsituationen leben und denen die strikte Funktionstrennung der Charta von Athen nicht so wichtig ist, können hier eine Heimat finden.

Die ganze übrige Wohnbebauung bezieht sich in Ihrer Struktur und Richtung auf die „grüne Mitte“ des Quartiers. Dieser offene und großzügige Bereich ist - neben den Kasernenbautendas 2. Charakteristikum des Quartiers. Hier münden alle Wohnwege und hier ist „Platz“, mehr als in Wohngebieten üblich.

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GRÜN-FREIRAUMKONZEPT 1:5000

In der ehemaligen Kommandantur könnte ein Jugendzentrum, eine Kindertagesstätte oder auch ein Bürgerhaus entstehen, vis à vis im anderen Bestandsbau wäre u.a. betreutes Wohnen eine gute Nutzung.

Am östlichen Rand des Quartiers schlagen wir Reihenhäuser entlang der Erschließungsstraße vor; auch als westliche Randbebauung könnten Geschosswohnungen für verschiedene Wohnformen entstehen. Längs der „grünen Mitte“ sind 3-geschossige Punkthäuser mit hochwertigeren Geschosswohnungen vorgesehen.

Der große „Rest" des Gebiets wird mit Einfamilienhausbebauung unterschiedlicher Dichte bebaut.

Einen Laden für Nahversorgung schlagen wir im Erdgeschoss des Wohnhauses am südlichen Rand des Badener Platzes vor; ein Quartierscafé kann entweder in einer der Kasernenbauten oder auch in einem der Bestandbauten an den Kopfenden der grünen Mitte entstehen.

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SCHWARZPLAN BAUABSCHNITTE 1:5000

Erschließung/Verkehr

Ziel des Konzeptes ist es, einerseits möglichst wenig Verkehr im Viertel zuzulassen, andererseits das neue Quartier auch unprätentiös mit der Nachbarschaftsbebauung zu verbinden.

Die Hauptzufahrt erfolgt über den Badener Platz. Diese Zufahrtsstraße könnte später auch nach Süden zur Zähringer Straße fortgeführt werden.

3 weitere -von Parkplätzen begleitete- Wohnstraßen durchqueren das Quartier und verknüpfen es mit den Straßen der Nachbarschaft.

Die Einfamilienhäuser liegen an Spielstraßen, die nur für den Anliegerverkehr freigegeben sind und entsprechend gestaltete Oberflächen aufweisen.

Parken:
Kreativquartier (Bestandsbauten): Offenes Parken bzw. Carports in den Höfen Geschosswohnungsbau: Tiefgaragen, soweit nicht auf dem Grundstück möglich Einfamilien- und Reihenhäuser: auf dem Grundstück (Carports bzw. in die Häuser integriere Garagen)

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MÖGLICHE ENTWICKLUNG 1:5000

Freiraumtypologie/Freiraumnutzung

Das neue Bauquartier ist in sich geschlossen und wird im Inneren durch ein System öffentlicher Räume, die jeweils durch Gebäude bzw. Baumreihen gefasst sind strukturiert: Der Park behält seine Baumreihen als Reminiszenz an die frühere Nutzung; sie bilden das Gliederungssystem für die neuen intensiven Freiraumnutzungen, die den "Park" zur grünen Mitte des Quartiers machen. Das "Platzband" bildet das urban geprägte Gegenstück dazu, ein Belagsband, konzipiert als "Shared Space". Es definiert den Zugang ins Quartier und die gemischt genutzte Zone (Kreativquartier). Der "Anger" bindet die unterschiedlichen Bereiche zusammen und stellt mit seinem extensiven Charakter einen idealen Streifraum dar, wie das Wiesenband, das zur umgebenden Wohnbebauung und zur Landschaft vermittelt. Die Anbindung an die Neckaraue erfolgt mittels Unterführung an der Stelle des Sportheimes. Das Vegetationskonzept sieht überlagernd zu den erhaltenden Bestandsstrukturen Straßenund Wegebegleitende Baumreihen vor, die mit zunehmendem Alter ein neues räumliches Ordnungssystem entstehen lassen. Im Bereich des "Parks" werden entsprechend den Nutzungskompartimenten Sekundärstrukturen eingezogen, die mit dem vorhandenen geometrischen Gliederungssystem ein spannendes Zusammenspiel erzeugen.