Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) in Heidelberg wurde für die ehemalige Wohnsiedlung der US-Streitkräfte eine Zukunftsvision für eine „Wissensstadt von Morgen“ entwickelt. Die Stadt Heidelberg plant die Liegenschaft oder Teile davon von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) zu erwerben.
Die Konversion Patrick-Henry-Village. Foto: Kay Sommer.
Das Patrick-Henry-Village ist mit knapp 100 Hektar die größte Konversionsfläche in Heidelberg. Es befindet sich in dezentraler Lage und ist durch die Autobahn 5 vom übrigen Heidelberger Stadtgebiet getrennt. Das Gebiet wurde im Juni 2014 von der US-Armee an die BImA übergeben.
Die Planungen befinden sich noch im Anfangsstadium. Unter dem Leitmotto „Wissen | schafft | Stadt“ fand bis Anfang 2017 die „Planungsphase Null“ statt. Die BImA als Grundstückseigentümerin und Konversionspartnerin der Stadt Heidelberg hat den Vor-Planungsprozess unterstützt und an den Veranstaltungen teilgenommen. Nach einem moderierten Dialog zwischen Bürgern, Wirtschaftsvertretern, Stadtplanern, Architekten, Verwaltung und Politik entwickelten die internationalen Architekturbüros MVRDV (Rotterdam), Carlo Ratti Associati (Turin/New York), ASTOC (Köln) und Ramboll Liveable Cities Lab (Boston/Überlingen und University of Brighton) vier thematische Szenarien. Das niederländische Architekturbüro KCAP unter Kees Christiaanse führte diese Bausteine zu einer Entwicklungsvision zusammen. Die Vision wurde am 14. Dezember 2017 einstimmig vom Heidelberger Gemeinderat beschlossen und ist die Grundlage für den weiteren Planungsprozess. Sie sieht einen Stadtteil für mehr als 10.000 Einwohner vor. Außerdem könnte Raum für rund 5.000 Arbeitsplätze geschaffen werden.
Am 30. März 2017 wurde mit dem Aufstellungsbeschluss das Bebauungsplanverfahren eingeleitet.
Teilflächen des Patrick-Henry-Village werden zurzeit für ein Flüchtlings-Ankunftszentrum des Landes Baden-Württemberg und eine Nebenstelle des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) genutzt.
Das Areal liegt in städtebaulich nicht integrierter Lage südwestlich des Heidelberger Stadtteils Kirchheim an der Autobahnauffahrt Heidelberg/Schwetzingen (A 5).
Das Patrick-Henry-Village wurde in den 1950-erJahren von der US-Armee als Wohnsiedlung für Militärangehörige und deren Familien gebaut. Es war ein autarker Stadtteil mit eigenen Einkaufsmöglichkeiten, Sportstätten, Arztpraxen, einem Kino, Schulen und Kindergärten. Das Gebiet ist fast so groß wie die Heidelberger Altstadt. Früher lebten dort bis zu 8.000 Menschen. Auf der Liegenschaft befinden sich 88 Mehrfamilienhäuser, vier Doppelhaushälften und 83 freistehende Einfamilienhäuser.
Grundstücksgröße | 98,5 Hektar |
Übergabe der Flächen an die BImA | Juni 2014 |
Verkauft | - |
Noch nicht verkauft | 98,5 Hektar |
Veranstaltungen
Patrick-Henry-Village in der Presse
Bild: © KCAP